Kunst als ideales Mittel, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen.Sammlerin und Galeristin Doris Nöth sucht den Gedankenaustausch mit Künstlern und Intelektuellen. Ein wichtiges Anliegen war es Doris Nöth schließlich auch, im Rahmen der Restaurierung der Sankt-Ulrichs-Kirche, die von der Dominanz eines massiven Holzkreuzes geradezu erdrückte Jesusfigur "zu befreien" und künstlerisch neu darstellen zu können. Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Christusfigur selbst hatte Doris Nöth schon während ihrer Tätigkeit als Mitglied des Kirchengemeinderats vor rund 25 Jahren gemeinsam mit Pfarrer Scheffold in einem Münchner Antiquariat ausgewählt und ihrer Kirchengemeinde geschenkt.In enger Zusammenarbeit mit dem Würzburger Architekten und Künstler Wolfgang Silbersack konnte mit einer 1999 gestalteten strahlenförmigen Edelstahlkonstruktion eine völlig neue Wirkung erzielt werden. Der auf die Darstellung eines traditionellen Kreuzes völlig verzichtete, gelingt es nicht nur eindrucksvoll ein mitleiderregendes Martyrium zu demonstrieren, sondern durch die Art der gewählten künstlerischen Umsetzung eine geradezu im Kirchenschiff schwebende und segnende Christusfigur zu zeigen. Das der Pfarrer ihr relativ freie Hand gab bei ihrer Absicht, die Kirchengemeinde mit einer modifizierten und durchaus ungewöhnlichen Christusdarstellung erneut zu beschenken, war für Doris Nöth eine große Herausforderung, dass auch ihr neues Geschenk von der Kirchengemeinde insgesamt sehr gut angenommen wurde, bestätigte ihr, dass sie mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe gemeinsam mit Architekt Wolfgang Silbersack offensichtlich richtig umgegangen ist. Das größte Lob erhielt die "starke Helferin" dabei aus dem Kreis des Kirchengemeinderats selbst. Das konstruktive Gespräch über die künftige Darstellung der Christusfigur hatte ein Mitglied klar als "seine bisher schönste Sitzung des Kirchengemeinderats" bezeichnet. Kirchheim, der Teckbote, November 2006 |